Zedern
Die Zeder ist der Nationalbaum und das Nationalsymbol des Libanon. Auch auf der Nationalflagge ist eine große Zeder abgebildet. Der Libanon wird auch der „Zedernstaat“ genannt. Der Nadelbaum bleibt das ganze Jahr über grün. Leider gibt es nicht mehr so viele Zedern im Libanon. Schon in der Bibel wurde von den Zedern des Libanons gesprochen.
Klima
Das Klima ist mediterran. Das heißt, dass es im Sommer um die 30 - 35 Grad heiß und trocken ist. Im Winter sind es circa 10 Grad und es fällt Regen. In den Bergen liegt im Winter Schnee.
Gebirge
Es gibt im Libanon zwei Gebirge, die parallel durch das Land verlaufen. Das Libanongebirge in der Mitte des Landes und das Antilibanon-Gebirge an der Grenze zu Syrien. Zwischen dem Libanongebirge und dem Mittelmeer liegt der Küstenstreifen und zwischen den beiden Gebirgen die fruchtbare Bekaa-Ebene.
Skifahren und im Meer baden
Im Frühjahr kann man vormittags in den Bergen Ski fahren und nachmittags im Meer baden gehen. Das kann man nicht in vielen Ländern am selben Tag machen.
Sommerhaus in den Bergen
Viele reiche Menschen aus Beirut leben in der Stadt und haben ein Sommerhaus in den Bergen. Hier verbringen sie fast jedes Wochenende und den Urlaub. Vor allem in Beirut ist es im Sommer sehr stickig. In den Bergen ist es kühler. In den Sommerhäusern trifft sich am Wochenende meist die ganze Familie.
Sprache
Im Libanon wird libanesisches Arabisch gesprochen. Der Unterricht in der Schule oder an der Universität findet auf Französisch oder Englisch statt, sodass die meisten Libanesinnen und Libanesen mindestens zwei oder mehr Sprachen sprechen.
Kulturelle und religiöse Vielfalt
Im Libanon leben viele Menschen verschiedener Religionen und Kulturen zusammen. Es gibt 18 anerkannte Religionsgemeinschaften in diesem recht kleinen Land. Die größten sind die muslimischen Schiiten und Sunniten sowie die christlichen Maroniten.
Familie / Generationenverbundenheit
Die Familie ist für die Menschen im Libanon sehr wichtig. Oft leben in den Familien die verschiedenen Generationen in einem Haus zusammen: Kinder, Eltern und Großeltern. Die Kinder ziehen häufig erst aus, wenn sie heiraten oder zum Studieren oder Arbeiten in eine andere Stadt ziehen.
Verkehr
Die Menschen sind auf das eigene Auto oder Taxis angewiesen. Es gibt nur wenige öffentliche Busse und die vorhandenen sind überfüllt und fahren ohne festen Fahrplan. Eine Eisenbahn gibt es nicht mehr. Es gibt zwar an einigen Straßen Bürgersteige, aber nicht durchgängig. Deshalb ist es manchmal ganz schön gefährlich, zu Fuß zu gehen. Weil viele Menschen mit dem Auto unterwegs sind, bilden sich vor allem in und um Beirut häufig sehr lange Staus.
Schulen
Nur etwa ein Drittel der Kinder im Libanon geht auf öffentliche Schulen. Die meisten Kinder besuchen Privatschulen oder gehen nicht zur Schule. In der Schule wird neben Arabisch Englisch oder Französisch gesprochen.
Essen
Im Libanon wird gerne und lange gegessen. Zu fast jedem Essen gibt es „Mezze“, gemischte warme oder kalte Vorspeisen. Sie werden in die Tischmitte gestellt und geteilt. Das gemeinsame Essen kann auch schon mal mehrere Stunden dauern.
Mode und Schönheit
Für viele Menschen im Libanon ist das Aussehen sehr wichtig. Die meisten Frauen verlassen das Haus nicht ungeschminkt und ohne Schmuck. Menschen, die es sich leisten können, reisen in den Libanon, um dort Schönheitsoperationen durchführen zu lassen.
Tanz und Musik
Der traditionelle Tanz im Libanon ist der Dabke. Er wird bei jedem Fest getanzt und die meisten Kinder lernen ihn schon, wenn sie noch klein sind. Man tanzt in einer Reihe und hält sich dabei an der Hand.
Die bekannteste Sängerin des Landes heißt Fairouz.
Politisches System
Die Staatsform ist eine parlamentarische Demokratie. Das heißt, dass ein Parlament vom Volk gewählt wird. Die Staatsämter sind an die Religionszugehörigkeit gebunden: Das Staatsoberhaupt stellen die Christen, den Regierungschef die Sunniten und den Parlamentspräsidenten die Schiiten. Ebenso sind die Ministerposten nach Glaubensrichtungen aufgeteilt.
Check-Points
Wenn man von einem Ort zum nächsten fährt, muss man an sogenannten „Check-Points“ vorbei. Das sind Straßensperren, an denen Sicherheitskräfte vorbeifahrende Autos kontrollieren. Das soll zum Beispiel Gewalt, Entführungen und Drogenhandel verhindern. Auch in der Stadt gibt es einige Check-Points, an denen man vorbeikommt, wenn man zu Fuß unterwegs ist.
Bürgerkrieg Libanon
Von 1975 bis 1990 herrschte im Libanon ein schlimmer Bürgerkrieg, bei dem viele Menschen gestorben sind und große Teile des Landes zerstört wurden.
Auswanderung
Viele Menschen, die aus dem Libanon kommen oder deren Eltern oder Großeltern aus dem Libanon stammen, leben in anderen Ländern der Welt. Sie sind ausgewandert oder während des Bürgerkriegs geflohen. Es leben mehr Menschen mit libanesischen Wurzeln außerhalb des Libanons als im Land selbst.
Krieg Syrien
Seit dem Beginn des Krieges im Herbst 2011 sind viele Menschen aus Syrien in den Libanon geflohen. Neben den circa 4,5 Millionen Libanesinnen und Libanesen leben seit vielen Jahren auch circa 1,5 Millionen syrische Flüchtlinge im Libanon.
Stromausfälle und Müllberge
Mehrmals am Tag gibt es lange Stromausfälle. Deshalb haben viele Gebäude private Generatoren zur Stromerzeugung. Die Müll- und Abwasserentsorgung ist ein Problem, sodass vor allem in Beirut große Müllberge mitten in der Stadt auffallen.
Corniche und Taubenfelsen
Die Corniche ist die Strandpromenade der Hauptstadt Beirut. Hier gibt es viele kleine Stände und Geschäfte und sie lädt zum Spazierengehen ein. An der Corniche liegen die Taubenfelsen. Diese beiden besonders geformten Felsen im Meer schauen sich jeden Tag viele Besucherinnen und Besucher der Stadt an.
Ruinen von Baalbek
Die Ruinen von Baalbek sind die Überreste einer großen, alten römischen Tempelanlage. Sie wurde zwischen dem 1. und 3. Jahrhundert n. Chr. gebaut. Einmal im Jahr findet in den Ruinen ein großes Musik-Festival statt.
Byblos
Die Hafenstadt Byblos ist eine der ältesten Städte der Welt. Schon vor circa 8.000 Jahren gab es eine Fischersiedlung und seitdem haben immer Menschen dort gelebt. Es gibt fast 4.000 Jahre alte Tempelruinen. Der Hafen war ein sehr wichtiger Handelsplatz für Papyrus und Zedernholz.
“Paris des Orients”
Die Altstadt von Beirut wurde vor der Zerstörung im Bürgerkrieg “Paris des Orients” genannt – wegen der vielen Restaurants & Cafés und weil sie schön und prunkvoll war. Davon ist leider nach dem Wiederaufbau wenig geblieben. Dabei wurde vor allem sehr modern mit vielen Hochhäusern gebaut. Man sieht auch noch zerstörte Gebäude.
Mohammed-al-Amin-Moschee
Die Mohammed-al-Amin-Moschee in Beirut ist eines der Wahrzeichen der Stadt. Sie wird wegen ihrer blauen Kuppel auch „Blaue Moschee“ genannt. Direkt neben der Moschee liegt eine maronitische Kirche.
Our Lady of Lebanon in Harissa
„Unsere liebe Frau vom Libanon“ in der Stadt Harissa, nördlich von Beirut, ist Anziehungspunkt für viele Pilgerinnen und Pilger. Die Statue zeigt die Jungfrau Maria mit ausgebreiteten Armen. Vom Fuße der Statue hat man einen tollen Blick über die Stadt Beirut.
Heiliger Charbel Makhlouf
Charbel Makhlouf war ein maronitischer Mönch. Er lebte von 1828 bis 1898 im Libanon. 1977 wurde er heiliggesprochen und ist auch außerhalb des Landes sehr bekannt. Viele Menschen verehren ihn. Sein Bild sieht man an vielen Orten im Libanon.
JRS-Schulen in Baalbek
In der Stadt Baalbek gibt es drei Grundschulen der MISEREOR-Partnerorganisation JRS (Jesuit Refugee Service – Flüchtlingsdienst der Jesuiten), in denen vor allem Kinder aus Syrien unterrichtet werden. Eine Schülerin ist Najwa, die ihr im Comic mit Rucky Reiselustig kennenlernt.
Gestreifte Hyäne (Nationaltier)